19.07.2000 | 00:00

Neuer Gewerbe-Sektionsobmann in der NÖ Wirtschaftskammer

Ing. Josef Breiter folgt KR Kurt Trnka

In der NÖ Wirtschaftskammer hat der 49-jährige gebürtige Neunkirchner Ing. Josef Breiter als Sektionsobmann für Gewerbe, Handwerk und Dienstleistungen Kommerzialrat Kurt Trnka abgelöst, der nach seiner Wahl zum Vizepräsidenten Mitte Juni die Obmannfunktion zurückgelegt hat. Die Sektion zählte zum Jahreswechsel rund 24.000 Betriebe und mehr als 34.000 Mitglieder. In seiner gestrigen Antrittspressekonferenz in Wien nannte Breiter sechs Bereiche, in denen er die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit setzen will. Die Gewerbeordnung müsse ihrem Namen gerecht bleiben. Auch die unübersehbare Anzahl von Vorschriften sollte auf ein übersichtliches Maß bereinigt werden. In Niederösterreich gebe es unter dem Stichwort Verfahrensexpress mit Verkürzungen und Vereinfachungen von Verfahren bereits große Erfolge. Die Meisterprüfung sei kein Hindernis am Weg zu Selbstständigkeit. Von 800 Gewerbesparten gebe es nur bei 84 besondere Zulassungsvoraussetzungen. Die Meisterprüfung sei gleichbedeutend mit Konsumentenschutz, garantiere sie doch Unternehmen, dass die Konsumenten jene Leistungen erhalten, die sie bestellt haben. Die Natura 2000 in Niederösterreich nannte Breiter eine massive Wirtschaftsbehinderung. Insbesondere für die 214 Sand-, Kies- und Schottererzeuger sowie die 19 Brunnenmeister bringe die überzogene Natura 2000-Meldung Niederösterreichs eine massive Standortverschlechterung und einen schweren Konkurrenznachteil.

Der deutliche Rückgang der Insolvenzen im ersten Halbjahr 2000 mit einem Minus von rund 60 Prozent stimme ihn zwar vorsichtig optimistisch. Dennoch gebe es einen enormen Preisdruck, schlechte Zahlungsmoral sowie einen spürbaren Rückgang öffentlicher Aufträge. Breiter forderte hier die öffentliche Hand auf, mit den Sparbudgets wichtige Wirtschaftsbereiche nicht zu Tode zu sparen. Zur Lehrlingsausbildung und Lehrstellenproblematik nannte Breiter das jüngste Lehrlingspaket der Bundesregierung einen entscheidenden Schritt in die richtige Richtung. Der nächste Schritt müsse die Lösbarkeit von Lehrverträgen verbessern und das Leistungsprinzip für die gesamte Lehrausbildung bringen. Zur angekündigten Kammerreform meinte Breiter: „Näher zum Bürger und verbessertes Service ist nicht nur in der Politik der Zug der Zeit. Die Wirtschaftskammer darf daher gewachsene, bewährte Strukturen nicht atomisieren.“


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