11.07.2000 | 00:00

Zufrieden mit Lebensqualität, skeptisch zu Europa

Neue NÖ Jugendstudie zeigt ausgeglichenes Bild

„Die derzeitige Stimmung bei der Jugend lässt durchaus Hoffnung, dass der Generationenkonflikt zu bewältigen ist. Die medial geführte Diskussion um die Pensionen wird von der Jugend überwiegend abgelehnt. In einigen Bereichen wird Niederösterreich von der Jugend sogar eine Position unter den Top-ten Europas attestiert.“ Diese Bilanz von Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop fußt auf der neuesten Jugendstudie, die vom Jugendreferat der NÖ Landesregierung in Auftrag gegeben und von Prokop gemeinsam mit dem Meinungsforscher Dr. Erich Brunmayr der Presse vorgestellt wurde. Befragt wurden 1.228 Schüler und Lehrlinge beiderlei Geschlechts.

Der Generationenvertrag wird als nicht gefährdet angesehen: Nur 20 Prozent der Jugendlichen sind der Meinung, dass die Alten die Jungen über Gebühr belasten, 17 Prozent sind der Meinung, dass die Jungen den Alten besonders zur Last fallen. Als besondere Vorteile der Jugend werden die schulische Ausbildung, der private Wohlstand, das Umfeld für die Kinder und die soziale Sicherheit gesehen. Diese Faktoren und die Lebensqualität im allgemeinen führen dazu, dass Niederösterreich in diesen Bereichen nach Meinung der Jugend zu den Top-ten der europäischen Regionen gehört. Belastend finden die Jugendlichen die Altersvorsorge, die Staatsfinanzen und den Zustand der Umwelt. Die Ungewissheit bei den beruflichen Zukunftschancen erweckt Ängste.

Die Zustimmung zu Europa ist kleiner geworden: Lehrlinge würden heute gegen, Schüler nur mehr knapp für einen EU-Beitritt Österreichs entscheiden. Grund dafür ist, dass die Jugendlichen keinen Nutzen aus der EU-Zugehörigkeit ziehen können und keinerlei europäische Vision verspüren. Großes Interesse herrscht allerdings an Praktiken im Ausland. Die Mädchen fühlen sich immer noch wenig kommunal und in Vereinen integriert. Aber nur 10 Prozent betreiben aktiv Sport. Bei den Burschen ist die Situation besser: Dort geben 30 Prozent an, zweimal pro Woche sportlich tätig zu sein. Immer weniger wollen sich in der Gemeinde und in Vereinen engagieren. Bindung wird abgelehnt, die wichtigste Gemeinschaftsform ist heute eine unverbindliche Clique, die an die Stelle von Vereinen und Jugendorganisationen tritt.

„Alles in allem ist das eine ausgeglichene Bilanz“, so Prokop. „Die Jugend sieht ihre Zukunft nicht gefährdet. Die politischen Maßnahmen, die sich daraus ergeben: die Jugendlichen mehr ins eigene Umfeld einbinden, die Mädchen für mehr Sport zu interessieren und die Sorge um den Berufseinstieg zu nehmen.“


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