07.06.2000 | 00:00

Schlaganfall-Enquete im NÖ Landhaus

Bauer: 25 Millionen für flächendeckende Akutbehandlung

Der Schlaganfall als dritthäufigste Todesursache und Ursache der häufigsten schweren Behinderungen im Erwachsenenalter in allen industrialisierten Staaten ist nicht nur in seiner gesundheitsökonomischen Bedeutung erkannt, es sind vor allem das menschliche Leid und die mit einer Behinderung verbundenen familiären Belastungen von weitreichender Bedeutung für die Betroffenen. Wird ein Schlaganfall frühzeitig erkannt und innerhalb von 180 Minuten entsprechend ärztlich versorgt, so hat man gute Chancen, den Schlaganfall ohne Folgen bzw. mit geringeren Folgen zu überstehen. „Dies war die Motivation, in Niederösterreich eine flächendeckende Versorgung mit Schlaganfallakutbehandlungseinrichtungen – sogenannten „Stroke-Unit-Einheiten“ – aufzubauen. Im Krankenhaus St.Pölten, in Wiener Neustadt sowie in Gugging sind bereits jeweils 6 Betten in Betrieb, in der Neurologie in Horn sollen 4 Betten mit Herbst dieses Jahres in Betrieb gehen und im Krankenhaus Mistelbach sollen, nach der Fertigstellung des Neubaues, ebenso 4 bis 6 Betten eingerichtet werden“, so Gesundheitsreferent Landeshauptmannstellvertreter Dr. Hannes Bauer, auf dessen Initiative die Stroke-Unit-Einheiten geschaffen wurden.

Der Niederösterreichische Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS), Bereich Gesundheit, veranstaltete heute im NÖ Landhaus eine Enquete zur Schlaganfallversorgung in Niederösterreich. Es gilt als erwiesen, daß bei „Stroke Units“ im Vergleich zur Behandlung in medizinischen Allgemeinstationen die Sterberate nach Schlaganfällen um 20 Prozent geringer ist und dass deutlich bessere Ergebnisse im Hinblick auf bleibende Behinderungen erzielt werden. Es wurde nun in Zusammenarbeit mit den internistischen und neurologischen Fachabteilungen und mit Hilfe des logistischen Know-how der Not- und Flugärzte ein landesweites Konzept erstellt, das in den einzelnen Versorgungsregionen an die geographische Situation und die vorhandenen Gegebenheiten angepasst wurde.

„Dabei ist hervorzuheben, dass mit den aus einer Sonderfinanzierung aus meinem Ressort aufgebrachten Mitteln in der Höhe von rund 25 Millionen Schilling (1 Million Schilling pro Stroke-Unit-Bett) ein wirklich effizientes System aufgebaut wurde. Die neurologischen Fachabteilungen werden in enger Kooperation mit dem an jeder internistischen Abteilung eingerichteten multiprofessionellen „Stroke-Team“ (Internisten, Neurologen, Physiotherapeuten etc.) die adäquate Versorgung aller Patienten regional in den Versorgungsregionen sicherstellen. Durch eine klar strukturierte Ablauforganisation bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten sollen damit vor allem unnötige Zeitverzögerungen für den Therapiebeginn und damit verbunden bleibende Behinderungen vermieden werden. Ich freue mich, dass es uns gemeinsam gelungen ist, diese flächendeckende Versorgung zu erreichen und damit im NÖ Gesundheitswesen eine hochqualitative Weiterentwicklung und Verbesserung für die Patientinnen und Patienten zu erreichen“, so Landeshauptmannstellvertreter Dr. Bauer bei der heutigen Enquete.


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