30.05.2000 | 00:00

Münzen im Römischen Weltreich als Geschichtsquelle

Carnuntum mit wichtigen Exponaten vertreten

Der römische Kaiser Marc Aurel überquerte mit seinen Soldaten im Jahr 171 n. Chr. die Donau bei Carnuntum und benützte dazu eine Schiffsbrücke, wie sie damals im Römischen Weltreich in militärischem Gebrauch stand. Das weiß man aus einer Abbildung auf einer römischen Münze, die in der Münzstätte Roms geprägt wurde. Sie weist alle typischen Merkmale römischer Münzen auf, die während der Zeit der römischen Kaiser nicht nur als Zahlungsmittel, sondern auch als Mittel der Propaganda der damals Herrschenden verwendet wurden. Das Kunsthistorische Museum in Wien, das weltweit die viertgrößte Münzensammlung und mit 100.000 römischen Münzen eine der größten Sammlungen dieses Spezialbereiches besitzt, zeigt vom 30. Mai bis Ende November (jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr) die Sonderausstellung „Non olet – Das Geld der Römer“. Der Titel geht auf den Ausspruch Vespasians zurück, der, als sein Sohn Titus sich über die neu eingeführte Urinsteuer mokierte, ihm eine Münze mit den Worten „pecunia non olet – Geld stinkt nicht“ unter die Nase gehalten haben soll.

Durch Münzen wurden der Bevölkerung Botschaften vermittelt. Auf der Vorderseite sind meist Porträts der Kaiser, auf den Rückseiten werden ihre Taten, außenpolitischen Erfolge, innenpolitischen Leistungen wie Steuernachlässe, Getreidespenden, aber auch die Fertigstellung von Gebäuden in Rom dargestellt. Münzen dienten somit der Massenkommunikation, vieles weiß man sogar nur aus den Münzen. Ergänzt werden die rund 600 Münzen, die in verschiedene Themenbereiche eingeteilt sind, durch thematisch korrespondierende Kleinplastiken aus der Antikensammlung des Museums.

Carnuntum kommt nicht nur dann und wann thematisch vor, so betrifft die Münze mit dem Kopf des Septimius Severus einen Kaiser, der in Carnuntum von den Soldaten ausgerufen wurde, in Carnuntum wurden auch Münzen geprägt, von denen ebenfalls einige in der Ausstellung zu sehen sind. Schließlich stammen viele Münzen aus Funden in Carnuntum, denn das Kunsthistorische Museum hatte immer wieder bedeutende Stücke aus dieser Quelle angekauft.


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