30.05.2000 | 00:00

Verkehr, Energie, INTERREG

Landeshauptleute der Ostregion im Nationalpark Thayatal

Der Nationalpark Thayatal, der jüngste Österreichs, war gestern Schauplatz des bereits traditionellen jährlichen Treffens der Landeshauptleute von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, Dr. Michael Häupl, Dr. Erwin Pröll und Karl Stix. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Verkehrspolitik, die Energiepolitik und die Förderungsmöglichkeiten durch die EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG, also Fragen, die die österreichische Ostregion im Hinblick auf die EU-Erweiterung ganz besonders betreffen. Gerade der Nationalpark Thayatal, der als grenzüberschreitender eigentlich ein „Internationalpark“ sei, zeige Chancen im künftigen Europa, aber auch die Notwendigkeit der Zusammenarbeit über geografische und politische Grenzen auf, so Pröll.

Im Bereich der Verkehrspolitik forderte Häupl rasche Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die künftigen Transeuropäischen Netze nicht am Osten Österreichs vorbeilaufen. Wien müsse mitteleuropäischer TEN-Knoten werden, dazu gehöre der Ausbau der Süd- und der Westbahn. Pröll unterstrich vor allem die Notwendigkeit, den öffentlichen Verkehr attraktiver zu machen, und kündigte an, dass mit 1. Jänner 2002 (mit der Einführung des Euro) der gemeinsame Fahrschein für den gesamten Verkehrsverbund Ostregion verwirklicht wird. Stix verwies auch auf die Notwendigkeit des Straßenausbaues und nannte als Beispiel für ein zukunftsträchtiges gemeinsames niederösterreichisch-burgenländisches Projekt die Spange Kittsee. In der strittigen Frage des Semmeringbasistunnels sprachen sich Pröll und Stix dafür aus, Streckenalternativen zu verfolgen. Das bedeute keineswegs ein Aus für die Ghega-Strecke, betonte der niederösterreichische Landeshauptmann, denn die neuen Neigezuggarnituren seien für die älteste europäische Gebirgsbahn geradezu wie geschaffen.

In der Energiepolitik sprachen sich alle drei Landeshauptmänner für eine „österreichische Lösung“ aus, um nach der Liberalisierung der Strommärkte in Europa konkurrenzfähig zu bleiben. Mit der Energie-Allianz zwischen der EVN, den Wiener Stadtwerken und der Linzer ESG mit rund 3,5 Millionen Kunden sei ein wichtiger Schritt erfolgt, auch mit den burgenländischen Versorgern gebe es Gespräche.

INTERREG ist für alle drei Bundesländer eine der wichtigsten EU-Gemeinschaftsinitiativen. Die grenzüberschreitenden Projekte mit Tschechien, der Slowakei und Ungarn sehen sie als Chance, sich optimal auf die EU-Erweiterung vorzubereiten. Es gebe die Chance, die österreichische Ostregion zu einem Herzstück Mitteleuropas zu machen. Auch dabei sei ein gemeinsames Vorgehen zielführend, zum Beispiel eine gemeinsame Standortvermarktung durch die Betriebsansiedlungsgesellschaften.


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