29.05.2000 | 00:00

Hans Kudlich-Gedenkstätte in Poysdorf eröffnet

Erinnerung an „Bauernbefreier“ lebt weiter

Auf Initiative des Österreichischen Hans Kudlich-Komitees, Obmann Rudolf Vögler, wurde gestern, Sonntag, vor der Landwirtschaftlichen Fachschule Poysdorf durch Europa-Abgeordnete Agnes Schierhuber eine Hans Kudlich-Gedenkstätte eröffnet. Es ist dies in Niederösterreich bereits die fünfte Gedenkstätte, die an den Bauernbefreier erinnert: Weitere gibt es in Groß-Enzersdorf, Hanfthal, Waidhofen an der Ybbs und Wilhelmsburg. Am bekanntesten ist jedoch jenes Relief, das im Hof des Hauses Herrengasse 13 in Wien angebracht ist.

Das Verdienst Hans Kudlichs bestand darin, dass er 1848 im Österreichischen Reichstag den Antrag auf Aufhebung der Grundherrschaft (Zehent und Robot) stellte. Diese revolutionäre Forderung, die er als österreichisch-schlesischer Abgeordneter stellte, wurde mit den Stimmen der Tschechen angenommen und in die Tat umgesetzt. Dieser als revolutionär empfundene Akt blieb als einziges Ergebnis des Revolutionsjahres 1848 auf Dauer bestehen. Kudlich wurde allerdings zum Tode verurteilt, flüchtete aus Österreich, studierte Medizin und praktizierte als Arzt in den USA, wo er 1917 in Hoboken bei New York starb. Seine Urne wurde in den zwanziger Jahren in seine Heimatgemeinde Lobenstein (Uvalno) im heutigen Tschechien übergeführt. Sie soll bei der dort in Renovierung befindlichen Kudlich-Warte ihren endgültigen Platz finden.


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