24.05.2000 | 00:00

500 Jahre Brasilien: Landrechte und Indianerpolitik

Sobotka: Solidarität im Kampf um Lebensräume

In St.Pölten informierte gestern Klimabündnis Niederösterreich in einer Pressekonferenz über die gewalttätigen Zwischenfälle während der 500-Jahr-Feiern Brasiliens, als friedliche Demonstranten von der Militärpolizei angegriffen wurden, über den darauf folgenden Rücktritt des Präsidenten der staatlichen Indianerbehörde, und über die ungewisse Zukunft der brasilianischen Indianerpolitik. Das Projektgebiet von Klimabündnis Österreich, die Region Oberer Rio Negro, ist zwar bereits als Indianerland abgesichert, die politische Situation der Indianer hat sich jedoch verschlechtert. Das hat auch für die Projektpartner negative Auswirkungen und betrifft somit indirekt auch die 130 niederösterreichischen Klimabündnis-Gemeinden.

Umwelt-Landesrat Wolfgang Sobotka zeigte sich betroffen und bestürzt über die Gewaltanwendung gegenüber der demokratischen Artikulation berechtigter Anliegen der indigenen Völker. Als Klimabündnispartner sei es nötig, klar Stellung zu beziehen und Anteilnahme und Solidarität im Kampf um Lebensräume zu vermitteln. Die 500-jährige Geschichte Brasiliens sei kein Ruhmesblatt des alten Europa, die Klimabündnis-Aktivitäten seien demnach ein Schritt, der heutigen historischen Verantwortung gerecht zu werden.

Zur Fortsetzung des Dialogs über die berechtigten Forderungen der indianischen Bevölkerung zur Vermessung aller 739 indigenen Gebiete, nach einem Ende der Gewalt gegen Indianer und der Plünderung natürlicher Ressourcen sowie für eine Politik des Respekts und Mitspracherechts kündigte Sobotka eine Unterstützungsresolution der 130 NÖ Klimabündnis-Gemeinden an die brasilianische Regierung an.


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