Die Landschaft nördlich von Krems hat ihre „Mucken“: Immer wieder neigen die Bäche und das bei starkem Regen abfließende Oberflächenwasser zu Vermurungen. Hat man aber früher auf rein technische Baumaßnahmen gesetzt, sind die Planer in den letzten Jahren der Ansicht, dass flächenwirtschaftliche Projekte besser funktionieren. So schrieb man im Bründlgraben, der mit dem Wolfsgraben verbunden ist, ein flächenwirtschaftliches Projekt des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung aus. Im Wolfsgraben setzte man gleichfalls auf eine Verminderung des Oberflächenabflusses und der Erosion, auf eine Begrünung und die Verwendung von Stroh. Daneben waren „harte“ Maßnahmen wie zwei Versickerungsbecken und ein Rückhaltebecken mit Abfluss geplant.
Der Wolfsgraben wurde aus dem ursprünglichen Vorhaben herausgenommen und als Pilotprojekt zur Ausarbeitung als Werkvertrag an die Universität für Bodenkultur in Wien vergeben. Die Projektierung erfolgte, dann kam auch – 1996 – die Finanzierungszusage des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft.
Mittlerweile sind die Gesamtkosten des „Integralprojektes Wolfsgraben“ auf 21,7 Millionen Schilling geschätzt. Davon entfallen 2,17 Millionen Schilling oder 10 Prozent auf die Stadt Krems, die diese Mittel bereits im Dezember 1999 beschlossen hat, und 1,52 Millionen Schilling oder 7 Prozent auf die Gemeinde Rohrendorf bei Krems. Das Land Niederösterreich wird 3,26 Millionen Schilling oder 15 Prozent zu bezahlen haben, die für heuer bereits gesichert sind. Für den großen Rest – 14,77 Millionen Schilling oder 68 Prozent – kommt der Bund auf. Die Dauer des Projektes wird mit zwei bis drei Jahren angegeben, der Einzugsbereich beträgt 108 Hektar. Heuer soll mit dem Bau begonnen werden, wobei aber noch eine Wasserrechtsverhandlung – vor allem wegen der Versickerungsbecken und des Rückhaltebeckens, aber auch als Schutzmaßnahme für das Wasserwerk Krems – erforderlich ist. Vor allem drängten Rohrendorf und Krems auf diese Durchführung. Zudem scheint ein Naturschutzrechtsverfahren und eine Prüfung im Sinne des Europarechtes notwendig, zumal viele Interessenten das wollen. Das wird die Verwirklichung des Wolfsgraben-Projektes allerdings noch verzögern. Dennoch: Im Wolfstal laufen jetzt die Maßnahmen des Bundes und des Landes sowie der Fachleute des Forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung und des Wasserbaues im NÖ Landesdienst voll an.
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