29.06.2007 | 18:10

Ein Pflegekonzept für die Zaya

Spatenstich durch LR Blochberger

Landesrat Franz Blochberger wird morgen, Donnerstag, 18. Mai, um 17 Uhr in Mistelbach am Zaya-Ufer gegenüber dem Merkur-Markt den feierlichen Spatenstich für das Einlaufbauwerk des Ebendorfer Mühlbaches vornehmen. Nach den Unwetter-Ereignissen im Sommer 1994 entschloss sich der Zaya-Wasserverband Mistelbach-Laa, ein Pflegekonzept für den Mittellauf des Flusses ausarbeiten zu lassen. Dieses Pflegekonzept sollte den Hochwasserschutz für die Siedlungen und die Wirtschaftsgebiete entlang der Zaya sichern. Auch sollte die ökologische Funktion der Zaya verbessert werden. 1995 wurde die Ausarbeitung des Konzepts durch den Wasserverband veranlasst. Nach dem Wasserbautenförderungsgesetz wurde das Konzept zu 50 Prozent vom Bund und zu 50 Prozent vom Land Niederösterreich finanziert. Die Kosten betragen 1,6 Millionen Schilling. Inhalt dieser Arbeit war der Ist-Zustandes der Zaya aus den Blickwinkeln des Hochwasserschutzes und der Ökologie. Auch wurden Projektvorschläge ausgearbeitet, um den Abflussraum sicherer gegen Hochwasser zu machen.

Die Verhandlungsrunden zur Einlösung von Flächen waren mühsam: Durch den Obmann des Zaya-Wasserverbandes, Bürgermeister Josef Krammer, geleitet, von der Abteilung Wasserbau des Amtes der NÖ Landesregierung fachlich unterstützt sowie durch die Büros von Dipl.Ing. Grand und Dipl.Ing. Wiesbauer vorbereitet, gelang dies schließlich. Von den 34 Hektar, die zwischen der Katastralgemeinde Ebendorf und der Katastralgemeinde Gnadendorf eingelöst werden sollen, wurde für rund 25 Hektar bereits eine Zustimmung von den Grundeigentümern erwirkt. Im Herbst 1999 folgte an die Büros der Auftrag für die Detailplanung der Retentionsräume Olgersdorf, Taschlbach, Ebendorf, Zuckermühle und Wenzersdorf. Die Planung dieser Abflussräume und die Revitalisierung des Ebendorfer Mühlbaches erfolgt zu 85 Prozent aus Mitteln des ländlichen Raumes, EU-Ziel 5b. Der Zaya-Wasserverband Mistelbach-Laa leistet einen 15prozentigen Beitrag. Die Kosten werden mit vier Millionen Schilling beziffert. Die Retentionsräume Paasdorf – Taschlbachmündung und Wenzersdorf könnten, werden die erforderlichen finanziellen Genehmigungen erteilt, noch im Jahr 2000 realisiert werden. Die Weiterführung der Planung und die Umsetzung der Maßnahmen sollen im Rahmen der Agenda 2000 erfolgen.

Die Zaya machte schon in der Vergangenheit, bevor flussbauliche Eingriffe durchgeführt wurden, große Sorgen. Mäander prägten damals zwischen Olgersdorf und Ebersdorf den Fluss. Eine ausgedehnte Landschaft mit Kiesbänken, langsam oder rasch fließenden Stellen, Stillgewässern und Auen entstand. Schon im Mittelalter nützten zahlreiche Mühlen die Wasserkraft. Die ersten großräumigen Eingriffe wurden 1829 begonnen. Ende des 19. Jahrhunderts folgte der Hauptteil der Arbeiten, der zahlreiche Mäander abtrennte und den heutigen Lauf der Zaya weitgehend festlegte. Weil der Hochwasserschutz verbessert wurde, konnten flussnahe Bereiche besiedelt werden. Das entstandene Gerinne war aber äußerst monoton. Auch wurden Sohlschwellen errichtet, um eine Eintiefung zu verhindern. Diese Querwerke stellen aber zum Beispiel für Fische schwer überwindbare Barrieren dar. Weil die Regulierungen die Situation im unteren Fluss verschärft und auch eine intensive Landnutzung größere Abflussspitzen bewirkt, ist der Schutz gegen Hochwasser in einigen Bereichen unzureichend. Deshalb sind unter anderem der Ortsbereich von Asparn an der Zaya, der Siedlungsraum von Lanzendorf und Gewerbeflächen in Hobersdorf gefährdet.


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