29.06.2007 | 18:10

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Altenbetreuung in NÖ

Prokop: Große Fortschritte, aber auch noch Versorgungslücken

„Kurswechsel für das Alter“ lautet der Titel des neuen Buches des Zentrums für Alternswissenschaften und Sozialpolitikforschung an der NÖ Landesakademie, das gestern vorgestellt wurde. In diesem Buch werden vor allem die Ansätze zu einer neuen Altenpolitik skizziert und die neuen Aufgaben an verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wie ältere Menschen und Familie, materielle Sicherheit und Pensionen, Gesundheit, Wohnen und Gemeinschaft etc. analysiert.

Welche rasante Entwicklung der Sozialbereich im Allgemeinen und die Altenbetreuung im Besonderen in Niederösterreich in den letzten Jahren erfahren hat, versuchte Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop anhand einiger Zahlen darzustellen. Für die Hilfe von Menschen mit besonderen Bedürfnissen wende das Land heute 1,23 Milliarden Schilling pro Jahr auf, mehr als doppelt so viel als 1992 (576 Millionen Schilling). Prokop: „In diesem Zeitraum ist gleichzeitig auch die Zahl der betreuten Personen von 2.870 auf 4.100 angestiegen.“ Ziel sei es nun, bis 2006 den Bedarf an Wohnplätzen in allen 21 Bezirken Niederösterreichs zu 60 Prozent und den Bedarf an Beschäftigungstherapieplätzen zu 70 Prozent abzudecken. In einigen Bezirken habe man dieses Ziel bereits erreicht. In Bezirken wie Gmünd, Horn, Bruck an der Leitha, Lilienfeld, St.Pölten und Baden gebe es jedoch noch größere Versorgungslücken. Im Zeitraum 2001 bis 2006 sollen insgesamt 640 zusätzliche Wohnplätze und 360 neue Werkstättenplätze geschaffen werden. Die Kosten des Landes für einen Wohnplatz bezifferte Prokop mit 280.000 Schilling pro Jahr, jene für einen Werkstättenplatz mit 150.000 Schilling.

Um Aufschluss über die Lebenssituation der älteren Menschen in Niederösterreich zu bekommen, wird das Zentrum für Alternswissenschaften demnächst auch den 3. Altersalmanach herausbringen. In diesem Almanach werden unter anderem die Prognosen des Bedarfs- und Entwicklungsplanes aus dem Jahr 1997 mit der Gegenwart verglichen und Probleme der Pflegevorsorge und neue Formen der Pflege analysiert. Prokop: „Die bisher vorliegenden Daten zeigen, dass die Zahl der betreuten Menschen im Rahmen der Altenhilfe in den letzten 10 Jahren enorm gestiegen ist, und zwar von 3.500 im Jahr 1990 auf nunmehr 6.300.“ Im Bereich der mobilen Dienste habe es sogar einen Anstieg von 4.100 auf rund 11.000 Personen gegeben.


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