29.06.2007 | 18:10

Motorrad-Studie „ride easy“ präsentiert

Einstellung zum Biken entscheidet über Unfallrisiko

In St.Pölten wurde gestern eine neue Motorrad-Studie mit dem Titel „ride easy“ präsentiert, bei der über 250 Biker zu zwei Drittel in Niederösterreich und zu einem Drittel in Wien sowie zahlreiche Motorradexperten ausführlich befragt wurden. Die Studie erbrachte präzise Erkenntnisse über den Zusammenhang der Motive des Motorradfahrens mit der Unfallhäufigkeit, wobei „Unfallfahrer“ und unfallfreie Biker getrennt analysiert wurden. Die Unfallgefahr hängt demnach vor allem mit der Einstellung zum Motorradfahren und einem oft trügerischen Sicherheitsgefühl zusammen.

Bei Motorrädern steigt die Zahl der Zulassungen jährlich um 15 Prozent, in beiden Bundesländern sind bereits 100.000 Motorräder zugelassen. In Niederösterreich, das für Wiener Motorradfahrer ideale Ausflugsmöglichkeiten bietet, werden an Wochenenden auf den beliebtesten Motorradstrecken bereits weit mehr Motorräder als Pkw gezählt. Die Unfälle sind in fünf Jahren um ein Viertel gestiegen, bereits sechs Prozent aller in Niederösterreich im Straßenverkehr Verunglückten sind Motorradfahrer.

Gemäß der Studie „ride easy“ provozieren folgende Motive die meisten Unfälle: „Spaß, andere zu verblüffen, was man alles aus seinem Fahrzeug herausholen kann", „Faszination von Technik/Mechanik der Maschine“, „Lust am Kennenlernen und Beherrschen von Grenzbereichen“, „Sich selbst fordern und Spaß daran haben, schwierige Situationen zu bewältigen“, „Lust an Gefahrensituationen, am Kick durch den Adrenalinstoß“, „Überlegenheit gegenüber anderen Fahrzeuglenkern im Verkehr“.

Als Grundlage für künftige Maßnahmen zur Hebung der Verkehrssicherheit in Niederösterreich legt die Untersuchung „ride easy“ Argumentationslinien zu einer auch von Motorradfahrern akzeptierten Verhaltensänderung fest, wobei gleichzeitig die Motorradfahrer von den bestehenden Gefahren überzeugt werden sollen. Parallel dazu wurde gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit ein Instrumentarium zur gezielten Unfallanalyse entwickelt. Eine digitale Unfallsteckkarte ermöglicht eine visuelle Aufbereitung von Verkehrsunfällen und soll helfen, Sanierungsvorschläge für Gefahrenstellen im NÖ Straßennetz effizient und kostengünstig zu erstellen.

Weil aber ohne Überwachung Verhaltensänderungen und sichere Straßen wenig nützen, sind auch strenge Geschwindigkeitskontrollen und technische Überprüfungen der Motorräder vorgesehen. Dadurch hofft man einerseits, manipulierte und damit oft laute Motorräder aus dem Verkehr ziehen und andererseits die am meisten gefährdete Gruppe der Motorradfahrer, die „Bastler“, stärker überwachen zu können. Bei den Überprüfungen werden Lärmmessgeräte eingesetzt und Kurvenhöchstgeschwindigkeiten festgelegt.

Nähere Informationen und Exemplare der Studie „ride easy“ bei der Abteilung für Gesamtverkehrsangelegenheiten unter der Telefonnummer 02742/200-5560, Dipl.Ing. Christoph Westhauser, oder per e-mail unter christoph.westhauser@noel.gv.at.


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