Im Rahmen des 100-Jahre-Jubiläums als eigenständiges Bundesland wolle Niederösterreich alles in den Mittelpunkt stellen, was dem Land wert und wichtig sei. Das reiche von Tradition und Brauchtum bis zu Bildung, Forschung, Wissenschaft und Entwicklung. „Der BOKU kommt dabei eine zentrale Rolle zu, sie hat sich in den letzten eineinhalb Jahrhunderten zu einer der führenden Life-Science-Unis Europas entwickelt“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Freitag beim Festakt zum 150. Gründungstag der Universität für Bodenkultur in Wien.
Beim Thema Klimawandel, einer der größten Herausforderungen der Gegenwart, gehe es zum einen darum, beim persönlichen ökologischen Fußabdruck seinen Beitrag zu leisten. „Zum zweiten liegt es – von der EU bis zur Gemeindeebene – an der Politik, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Niederösterreich tut hier, was ein Land tun kann“, betonte die Landehauptfrau und verwies insbesondere auf den in der Verfassung verankerten Umweltschutz, das Wildnisgebiet Dürrenstein und die Maßnahmen zur Energiewende – so verfüge Niederösterreich über die meisten Windräder und Photovoltaikanlagen aller Bundesländer.
„Auch Forschung und Entwicklung spielen eine zentrale Rolle. Nur neues Wissen, neue Erkenntnisse und Innovationskraft finden die richtigen Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft. Dafür steht die BOKU, die mit ihren umfassenden Kooperationen rund um die Welt führend im Bereich der Nachhaltigkeit ist“, unterstrich Mikl-Leitner und setzte fort: „Auch Niederösterreich verbindet mit der BOKU seit 35 Jahren eine von gegenseitiger Wertschätzung und gemeinsamen Zielsetzungen geprägte Kooperation. Gemeinsam ist es uns gelungen, Tulln zu einem wichtigen Forschungs- und Wissenschaftsstandort zu machen. Damit hat die BOKU wesentlichen Anteil daran, dass sich Niederösterreich zu einem Wissenschafts- und Forschungsland entwickeln konnte“.
Bundesministerin Leonore Gewessler meinte in einer Videobotschaft, naturbasierte Lösungen brächten ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile: „Die BOKU mit ihrer Kompetenz sowohl in traditionellen als auch Zukunftsfeldern ist ein wichtiger Partner, in gelebter Interdisziplinarität themenbezogene Lösungen zu erarbeiten“.
Bundesminister Norbert Totschnig sprach davon, dass kein anderes Ministerium personell und inhaltlich so eng mit der BOKU verknüpft sei: „Die BOKU liefert wissenschaftliche Schlüsselkompetenz unter anderem zur Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft für eine ressourcen – und klimaschonende Produktion sowie zur Reduktion der Emissionen“.
Bundesminister Martin Polaschek hob die erfolgreiche, nachhaltige, vorausschauende und in Forschung und Lehre umfassende Arbeit der BOKU hervor: „Angesichts der tiefgreifenden Herausforderungen ist Bildung eine der wichtigsten Ressourcen. Die BOKU mit ihrem breiten Angebot und ihren vorbildhaften Initiativen liefert wesentliche Beiträge zu zukunftsfähigen Lösungen“.
Gründungsvater der k. k. Hochschule für Bodencultur war Kaiser Franz Joseph mit einem entsprechenden Gesetz am 3. April 1872. Am 15. Oktober 1872 erfolgte die Eröffnung des Standortes im Palais Schönborn mit rund 60 Studierenden, 1896 übersiedelte man in das Gregor-Mendel-Haus, das für 350 Hörer konzipiert war. Anfang der 1990er-Jahre folgten später ausgebaute Standorte in der Muthgasse sowie des Interuniversitären Forschungsinstitutes für Agrarbiotechnologie in Tulln. Heute umfasst die BOKU rund 3.000 Mitarbeiter und 11.000 Studierende.
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Landeshautfrau Johanna Mikl-Leitner im Gespräch mit Rektorin Univ.-Prof. Eva Schulev-Steindl beim Festakt zum 150. Gründungstag der Universität für Bodenkultur in Wien (v.l.n.r.)
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei ihrer Festrede anlässlich 150 Jahre BOKU.
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