Auch 28 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wird der Strahlenschutz in Niederösterreich groß geschrieben. „Wir in Niederösterreich haben eine klare Entscheidung getroffen: Wir sagen ‚NEIN‘ zur Atomkraft und ‚JA‘ zu allen Formen der Erneuerbaren Energien. Die Vorfälle in Fukushima zeigen uns auf sehr tragische Art und Weise die verheerenden Auswirkungen radioaktiver Strahlung. Solange in unseren Nachbarländern Kernkraftwerke stehen, müssen wir uns leider auf derartige Szenarien vorbereiten", betonte kürzlich Landesrat Dr. Stephan Pernkopf.
Militärkommandant Brigadier Mag. Rudolf Striedinger überreichte Pernkopf den komplett überarbeiteten und aktualisierten Dekontaminationsplan. Dieser Notfall-Plan enthält Maßnahmen zur Messung und Reinigung radioaktiv verstrahlter Personen, Fahrzeuge und Gerätschaften, wie sie nach einem Kernkraftwerksunfall möglich sind. Im Plan sind Orte festgelegt, die sich besonders gut für die Einrichtung dieser „Mess- und Waschplätze" eignen. Aktuelle militärische Luftbilder ergänzen das Basismaterial. So kann rasch jenen Menschen geholfen werden, die sich möglicherweise mit radioaktiven Partikeln in der Nähe eines havarierten Kernkraftwerkes verunreinigt haben. „Dies schafft Sicherheit, die wir in einer derartigen Ausnahmesituationen unserer Bevölkerung geben wollen", so Pernkopf und Striedinger.
Die ersten Planungen wurden bereits kurz nach dem Unfall in Tschernobyl in enger Zusammenarbeit zwischen den Katastrophenschutzbehörden des Landes und dem Österreichischen Bundesheer in Niederösterreich entwickelt. Nun stehen nach monatelanger Detailarbeit der Erkundungstrupps der ABC-Abwehrschule Korneuburg neue „Dekopläne" zur Verfügung. Die nächsten Schritte sind nun die Übergabe der Pläne und militärischen Luftbildaufnahmen an die zuständigen Bezirkshauptmannschaften und die örtlichen Übungen mit den Dekontaminationseinheiten des Bundesheeres und den Einsatzorganisationen.
„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, unser Fachwissen zum Schutz der Bevölkerung auch im Strahlenschutz einzubringen", meinte Striedinger. Das Österreichische Bundesheer sei stets verlässlicher Partner in Friedenszeiten, wenn man sich gemeinsam mit Planungen, Ausbildung und Übungen auf etwaige Katastrophen vorbereite, aber auch im Katastropheneinsatz, wie zuletzt beim Donauhochwasser im Juni 2013.
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