22.01.2014 | 00:26

Rekordjahr bei Endoprothetik-Operationen im Landesklinikum Zwettl

LR Wilfing: „Waldviertel ist Orthopädie-Schwerpunkt in NÖ"

Präsentieren ein Hüft- und ein Kniegelenk: Primar Dr. Manfred Weissinger, Landesrat Mag. Karl Wilfing und Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding. (v.l.n.r.)
Präsentieren ein Hüft- und ein Kniegelenk: Primar Dr. Manfred Weissinger, Landesrat Mag. Karl Wilfing und Dr. Robert Griessner, Medizinischer Geschäftsführer der NÖ Landeskliniken-Holding. (v.l.n.r.)© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Die Bedeutung des Orthopädie-Clusters im Waldviertel hob Landesrat Mag. Karl Wilfing am heutigen Mittwoch bei der Pressekonferenz zum Rekordjahr bei Endoprothetik-Operationen im Landesklinikum Zwettl hervor. Mit über 2.787 orthopädischen und über 1.000 endoprothetischen Operationen habe das Landesklinikum Zwettl heute die mit Abstand größte Orthopädie-Abteilung Niederösterreichs, die damit zu den größten Abteilungen Österreichs gehöre. „Das Waldviertel ist Orthopädie-Schwerpunkt in Niederösterreich. Damit ist größte Kompetenz angesiedelt", so Wilfing. Das hänge auch damit zusammen, dass es eine sehr enge Kooperation mit dem Landesklinikum in Gmünd gibt und auch engstens mit dem Moorbad Harbach zusammengearbeitet wird.

„Wir haben in den letzten Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung auf 81 Jahre steigern können", so Wilfing. 1990 lag diese noch bei 75 Jahren. „Wir wissen, dass wir pro Jahr um ca. 0,3 Jahre älter werden, und damit selbstverständlich auch Herausforderungen an das Gesundheitssystem herankommen. Als NÖ Landeskliniken-Holding und damit als größter Gesundheitsanbieter Österreichs mit 27 Standorten und 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir uns mit dieser Frage im Besonderen zu befassen." Pro Jahr werden an den NÖ Landeskliniken eine Million Patientinnen und Patienten ambulant und 385.000 stationär behandelt. Seit der Übernahme der Krankenhäuser von den Gemeinden zum Land im Jahr 2004 sei die Zahl der Ärztinnen und Ärzte um 15 Prozent gesteigert worden, „um all die Aufgaben und Herausforderungen, die wir zu erfüllen haben, gemeinsam gewährleisten zu können", so Wilfing.

Insgesamt gibt es an neun Standorten orthopädische Abteilungen: Amstetten, Gmünd, Krems, Mistelbach, Neunkirchen, Scheibbs, St. Pölten, Wiener Neustadt und Zwettl. Im Jahr 2013 wurden österreichweit insgesamt 16.000 endoprothetische Operationen, davon 5.800 in Niederösterreich und davon erstmals 1.000 am Landesklinikum Zwettl durchgeführt. Für diese Leistungen bedankte sich Wilfing bei Primar Dr. Manfred Weissinger und seinem Team. „Mehr als 1.000 Endoprothesen bedeuten mehr als 20 Prozent der gesamten OPs, circa ein Drittel sämtlicher orthopädischer OPs in Zwettl sind von der sogenannten Zwettler Hüfte erfasst", so Wilfing. Das sei eine Steigerung um 33 Prozent von 2003 bis heute bei den Gesamtoperationen in Zwettl.

Primar Weissinger habe mit der Kreation der Zwettler Hüfte vor zehn Jahren weitgehende Verbesserungen erreicht: „Der Fortschritt liegt darin, dass weniger eigener Knochen entfernt werden muss und dadurch optimale Stabilität und gute Beweglichkeit erreicht werden können. Darüber hinaus geht es darum, dass Komponenten ohne Zement eingesetzt werden, wodurch der Körper diese Fremdelemente besser aufnimmt und schneller verheilt", so Wilfing. Zudem werden die Implantate muskelschonender eingesetzt. Die Patientinnen und Patienten können außerdem rascher in die häusliche Pflege entlassen werden. Österreichweit gebe es bei Hüftoperationen in den Krankenhäusern eine Verweildauer von zwölfeinhalb Tagen, in Zwettl seien dies nur neun Tage. „Durch die neue Technik kann die Lebensdauer des Menschen, aber auch der Prothese erhöht werden."

„Hüfte war schon immer eine Lieblingsarbeit oder -tätigkeit von mir in der chirurgischen Disziplin", so Primar Weissinger. Nach jahrelanger Forschungsarbeit, sei es ihm gelungen, mit seinem Team die Zwettler Hüfte zu kreieren. Dabei wurde nicht alles neu erfunden: „Das ist das Sammeln von vielen Erfahrungen über viele Jahre", so Weissinger. Entwickelt wurde eine Schraubpfanne aus Titanium. Wenn die Pfanne sitzt, wird ein Einsatz aus Kunststoff oder Keramik eingesetzt. Bei Keramik gebe des den geringsten Abrieb. Zuletzt wird ein Schaft aus Titanium eingesetzt. Dieses Material sei absolut knochenfreundlich. „Knochenzellen wachsen direkt am Titanium heran und somit gibt es eine stabile Hüfte. Vorteil ist, dass diese Implantate so stabil verankert werden, dass sie auch bei Osteoporose, d.h. bei Verlust der Knochenmasse, absolut stabil sind und halten", so Weissinger. Zudem werde mit kleinen Schnitten muskelschonend operiert.

Nähere Informationen: Büro LR Wilfing, Pressesprecher Florian Liehr, Telefon 02742/9005-12324, e-mail florian.liehr@noel.gv.at

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