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11.12.2013 | 09:45

LH Pröll bei Buchpräsentation „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang"

„Geschichte muss in den nächsten Generationen weiterleben"

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Univ.Prof. Dr. Stefan Karner präsentierten das Buch „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang. Die Verschlussakten\".
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Univ.Prof. Dr. Stefan Karner präsentierten das Buch „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang. Die Verschlussakten\".© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

„Die Geschichte muss in den nächsten Generationen weiterleben, damit auch diese daraus lernen können. Mit diesem Buch ist diese wichtige Aufgabe vollzogen", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gestern bei der Präsentation des Buches „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang. Die Verschlussakten" von Univ.Prof. Dr. Stefan Karner im Landesmuseum Niederösterreich in St. Pölten.

In seinen persönlichen Erinnerungen spannte der Landeshauptmann dabei einen Bogen vom Jahr 1956, als er als Zehnjähriger in Radlbrunn, 30 Kilometer vom Eisernen Vorhang entfernt, im Radio vom Ungarnaufstand gehört hatte, über das Jahr 1968, als er als junger Student Prag besuchte, und seinen ersten Weihnachtsbesuch an der Grenze in Haugsdorf vor rund 30 Jahren bis zum Jahr 1989, als er in Retzbach beim Aufgehen der Grenzbalken dabei war, und einem Gespräch mit einem 20-jährigen Znaimer vor einigen Jahren, der nicht mehr wusste, was der Eiserne Vorhang war.

„Aus der besonderen Rolle einer Nahtstelle zwischen dem alten und neuen Europa ergibt sich für Niederösterreich auch eine besondere Verantwortung. Es gibt am größeren Europa einiges zu kritisieren, wesentlich ist aber, dass damit über 60 Jahre Friede einhergehen", so der Landeshauptmann.

„Im Erinnern liegt die Aufforderung, für die Freiheit, das höchste menschliche Gut, täglich einzutreten", erinnerte Karner daran, dass an den 450 Kilometern Grenze an March und Thaya, der Großteil davon in Niederösterreich, mehr Flüchtlinge als an der innerdeutschen Grenze und beinahe ebenso viele wie an der Berliner Mauer gestorben seien. Zwei Drittel der rund 800 Todesopfer seien allerdings Grenzorgane gewesen, ein Großteil hätte auf Grund des enormen psychischen Drucks Selbstmord begangen. „Möglich geworden ist das Buch durch die grenzüberschreitende Landesausstellung 2009, die damals entstandenen Kontakte haben sich mittlerweile zu einer mittelosteuropäischen Initiative zur wissenschaftlichen Bearbeitung des Eisernen Vorhanges ausgeweitet. In alten tschechoslowakischen Geheimdienstunterlagen haben wird 12.000, bis zu 800 Seiten dicke Personalakte über Österreicher gefunden. Diese sollen in den nächsten fünf Jahren aufgearbeitet werden", so der Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung.

Erschienen ist „Halt! Tragödien am Eisernen Vorhang. Die Verschlussakten" im Ecowin Verlag (216 Seiten, ISBN 978-3-7110-0049-1; Telefon 0662/2240-0, e-mail info@ecowin.at und http://www.ecowin.at/). Nähere Informationen beim Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung unter 0316/82 25 00-0, e-mail bik-graz@bik.ac.at und http://www.bik.ac.at/.

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