In der soeben als Nr. 2/2013 erschienenen Ausgabe der Zeitschrift „Das Waldviertel" begibt sich u. a. Gerhard Tribl mitten hinein in das Horner Kleinstadtleben in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Anhand von Ratsprotokollen und Bürgermeisteramtsrechnungen versucht Tribl, den Alltag der Menschen in dieser Zeit zu beschreiben. So wurden in diesen durchwegs kriegerischen Zeiten auch die privaten und öffentlichen Haushalte zu Hilfsleistungen, Getreidelieferungen oder Einquartierungen verpflichtet, was vielfach eine außerordentliche Belastung darstellte.

Oliver Fries widmet sich der Pfarrkirche des Heiligen Pankrazius in Schiltern: Neben einer bauhistorischen Untersuchung im Rahmen von Renovierungsarbeiten konnte auch eine dendrochronologische Analyse an historischen Bauhölzern vorgenommen werden. Fries zeigt, dass auch eine „gewöhnliche" Landkirche eine vielphasige Baugeschichte aufweisen kann. Thomas Dammelhart wiederum gibt einen Überblick über die Geschichte und die Bestände des Stadtarchives Retz, das in seiner heutigen Form auf die Aufstellung durch Josef Karl Puntschert im Jahr 1877 zurückgeht. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1372, die älteste Stadturkunde aus 1382.

Plastiken in Menschen- und Tiergestalt aus der bemaltkeramischen Kultur (Lengyelkultur) beschreibt Hermann Maurer anhand einiger Funde aus Eggendorf am Walde und Kamegg. Sie gehören zu seltenen Sonderformen, deren Bedeutung und Deutung weiterhin intensiv diskutiert werden. Schließlich würdigt Andrea Komlosy das Wirken von Leopoldine Hokr aus Anlass Die heute 90-Jährige hat im Alter von 56 Jahren das Studium der Volkskunde sowie der Wirtschafts- und Sozialkunde begonnen und arbeitet und publiziert seither zur Geschichte der Waldviertler Industrie des 18. und 19. Jahrhunderts.

Waldviertler Kulturberichte und Buchbesprechungen ergänzen das 128 Seiten starke Heft. Nähere Informationen und Bestellungen unter 02982/3991, e-mail e.rabl@aon.at und http://www.daswaldviertel.at/.