10.05.2012 | 11:51

Habichtskauz-Wiederansiedlung entwickelt sich positiv

Pernkopf: Erfolgreiche Vernetzung von Teilpopulationen

Der Habichtskauz galt nach seinem Aussterben in Österreich über ein halbes Jahrhundert als verschollen. Dank eines ambitionierten Wiederansiedlungsprojekts in Niederösterreich und Wien unter der Leitung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien beginnt die seltene Waldeule aber seit kurzem langsam wieder in Österreich Fuß zu fassen.

„Ein schonender Umgang mit dem Wald sichert die Entwicklung geeigneter Lebensräume vor allem in den Schutzgebieten Biosphärenpark Wienerwald und Wildnisgebiet Dürrenstein, wo Jungkäuze seit dem Jahr 2009 wiederangesiedelt werden", meint Niederösterreichs Landesrat Dr. Stephan Pernkopf im Zusammenhang mit dem Wiederansiedlungsprojekt, bei dem die beiden Freilassungsstandorte Biosphärenpark Wienerwald und Wildnisgebiet Dürrenstein bewusst zum Brückenschlag zwischen den verbliebenen Populationen im Ausland gewählt wurden. „Der Fund eines Habichtskauz-Paares, bestehend aus einem Weibchen, das im Biosphärenpark freigelassen wurde, und einem Männchen, das im Wildnisgebiet angesiedelt wurde, unterstreicht den Erfolg der Vernetzung von Teilpopulationen durch dieses Wiederansiedlungsprojekt", freut sich der Landesrat über den Erfolg des Projektes auf niederösterreichischem Boden.

Auch das Vorhandensein zahlreicher Mäuse - die die Hauptnahrungsquelle der Käuze darstellen - trägt zum Erfolg des Projekts bei; dieses Jahr hat das starke Vorkommen der Nagetiere gleich an mehreren Stellen zur Brut der seltensten Eule Mitteleuropas geführt, insgesamt schritten die Eulen dieses Jahr in elf Revieren zur Brut. Durch die Freilassung weiterer Tiere soll der Bestand ausgeweitet und genetisch aufgewertet werden.

Außerdem soll heuer auch eine Ausweitung des Wiederansiedlungsgebiets erfolgen. Naturschutzgebiete wie der Lainzer Tiergarten bieten den Eulen - in den knorrigen, noch aus der Kaiserzeit stammenden Eichen - zahlreiche Baumhöhlen für die Aufzucht ihrer Jungen; noch im Sommer dieses Jahres sollen Eulenküken erstmals auch im Wiener Teil des Biosphärenparks Wienerwald freigelassen werden.

Nähere Informationen: Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie, Vetmeduni Vienna, Dr. Richard Zink, Telefon 0664/73 78 32 99, e-mail habichtskauz@fiwi.at.

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