01.03.2012 | 13:55

Fachtagung zum Thema Baurestmassen in St. Pölten

Amt der NÖ Landesregierung, Bau.Energie.Umwelt Cluster und WKNÖ luden ein

Am WIFI St. Pölten wurde heute, Donnerstag, 1. März, die Fachtagung „Baurestmassen haben einen Wert!" abgehalten, die von der Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung beim Amt der NÖ Landesregierung in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) und dem Bau.Energie.Umwelt Cluster Niederösterreich der ecoplus durchgeführt wurde. Die Tagung spannte einen Bogen von der Planung eines Abbruchvorhabens über den optimierten Abbruch eines Gebäudes bis hin zur Verwertung der anfallenden Abfälle und ging darauf ein, was es für Kommunen, die Wirtschaft, aber auch den einzelnen Bürger und die einzelne Bürgerin bedeutet, wenn Baurestmassen, die bei entsprechender Qualität eigentlich ein Wertstoff sind, ungenutzt auf einer Deponie landen.

Gegenwärtig finden sich in Niederösterreich beinahe 500.000 Wohngebäude und knapp 70.000 Nicht-Wohngebäude, die nach spätestens 80 bis 100 Jahren abgebrochen werden müssen. In den Gebäuden sind Millionen Tonnen an Metallen, Holz, Kunststoffen und mineralischen Baustoffen verbaut, die einen erheblichen Wert für die Volkswirtschaft aufweisen. Jährlich werden in Niederösterreich ca. 50 Prozent der jährlich 1,6 Millionen Tonnen anfallenden Baurestmassen deponiert, die andere Hälfte geht vor allem in den Straßen- und Wegebau oder wird auf Baustellen direkt verfüllt. Die Entsorgung von Baurestmassen kostet Niederösterreich jährlich 16 Millionen Euro. Wie die heutige Fachtagung u. a. aufzeigte, gelte es, diesen Trend umzukehren. Dazu müsse begonnen werden, Gebäude in Lebenszyklen zu denken. Dadurch werde sichergestellt, dass der überwiegende Teil der in einem Gebäude gespeicherten Materialien einem Recycling zugeführt wird und nicht deponiert werden muss. Verwirklicht werden kann der Lebenszyklusgedanke bei Gebäuden einerseits durch eine optimierte Abbruchplanung, die sicherstellt, dass die anfallenden Baurestmassen bestmöglich verwertet werden. Andererseits sind Bauherren, Architekten und Planer gefordert, neue Gebäude nicht nur energie-, sondern auch ressourceneffizient zu errichten.

WKNÖ-Präsidentin KR Sonja Zwazl führte dazu aus: „Vieles, was wir leichtfertig als Abfall abtun, ist in Wahrheit ein wertvoller Rohstoff, der gut und effizient wiederverwertet werden kann. Diese Wiederverwertung rechnet sich - für die Umwelt, aber auch ökonomisch. Das gilt natürlich für die Bauwirtschaft, aber ebenso für zahlreiche andere Branchen."

Ressourceneffizienz, Energieeffizienz und Ökologie im Bauwesen sind seit mehr als zehn Jahren Leitthemen des Bau.Energie.Umwelt Clusters Niederösterreich. In rund 250 Kooperationsprojekten mit über 460 beteiligten Unternehmen und einem Projektvolumen von rund 13 Millionen Euro wurden bereits zahlreiche neue Produkte, Systeme und Komponenten entwickelt, die heute zu den weltweit führenden Angeboten im Bereich Passivhaus, Erneuerbare Energie und Althaussanierung sowie ökologische Innenraumeinrichtung zählen. Über 500 Beschäftigte niederösterreichischer Unternehmen haben seit 2008 an mehr als 20 mehrtägigen Qualifizierungsprojekten des Clusters teilgenommen.

Nähere Informationen: Wirtschaftskammer Niederösterreich, Telefon 02742/851-14103, e-mail fiona.absenger@wknoe.at, http://wko.at/noe.

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