01.06.2015 | 00:58

Besser leben mit Demenz in NÖ - Demenzfreundliche Apotheke

Sobotka: Gesellschaftliches Thema aufgreifen und enttabuisieren

Mag. Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer, Mag. Susanne Maiwald von der Rosen Apotheke St. Pölten / Spratzern, Univ.Prof. Dr. Stefanie Auer von der Donau-Universität Krems und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka präsentierten „Besser leben mit Demenz in NÖ – Demenzfreundliche Apotheke“ (von links nach rechts).
Mag. Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer, Mag. Susanne Maiwald von der Rosen Apotheke St. Pölten / Spratzern, Univ.Prof. Dr. Stefanie Auer von der Donau-Universität Krems und Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka präsentierten „Besser leben mit Demenz in NÖ – Demenzfreundliche Apotheke“ (von links nach rechts).© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

„Für die derzeit 22.000 bzw. bis zum Jahr 2050 erwarteten 44.000 Demenzerkrankten in Niederösterreich gibt es schon derzeit ein breites Versorgungsnetzwerk von stationären bis ambulanten Maßnahmen, allein das Hilfswerk hat 20 Demenz-Beauftragte, was es aber bisher nicht gibt, ist eine Demenzstrategie", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am heutigen Montag anlässlich eines Pressegespräches zum Thema „Besser leben mit Demenz in NÖ - Demenzfreundliche Apotheke" in der Rosen Apotheke in St. Pölten / Spratzern, einer der teilnehmenden Einrichtungen.

Vor allem fehle es im niedergelassenen Bereich landesweit an 34 Stellen entsprechender psychiatrischer Ordinationen. Um diese Lücke schnellstens zu schließen, sei die demenzfreundliche Apotheke ein wichtiger Mosaikstein, führte Sobotka weiter aus. „Die unter Federführung des NÖGUS zu erstellende Strategie sieht einen Stufenplan vor, der von der Prävention hinsichtlich Ernährung, Bewegung und mentaler Vorsorge sowie den Bemühungen, das Eintreten der Krankheit möglichst lange hinauszuzögern, über die Betreuung der Angehörigen bis hin zu den fortgeschrittenen Stadien der Krankheit reicht, für die es etwa in den Niederlanden eigene, speziell auf diese Lebenssituation zugeschnittene Wohn- und Lebensbereiche gibt. Wir wollen alles daran setzen, miteinander dieses gesellschaftliche Thema aufzugreifen und zu enttabuisieren", betonte der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Univ.Prof. Dr. Stefanie Auer von der Donau-Universität Krems erläuterte, dass von den österreichweit rund 130.000 Erkrankten nur 20 bis 35 Prozent eine entsprechende Diagnose hätten. Am Beginn der insgesamt sieben Stadien der Demenz seien die Betroffenen durchaus noch in der Lage zu arbeiten. „Im weiteren Verlauf sind Menschen mit Demenz oft unterfordert und langweilen sich in den betreffenden Einrichtungen buchstäblich zu Tode", sagte Auer und forderte insbesondere auch Solidarität und Unterstützung für die Angehörigen, damit diese nicht stressbedingt selbst erkranken.

Mag. Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer, präzisierte, dass am auf drei Jahre anberaumten und von Experten gemeinsam mit Selbsthilfegruppen und Angehörigen entwickelten Pilotprojekt der demenzfreundlichen Apotheken jeweils neun Einrichtungen in Niederösterreich und Wien teilnehmen. Ab Oktober sollen sich alle Apotheken dementsprechend zertifizieren lassen können. Die mit einem entsprechenden Logo ausgewiesenen Apotheken bieten etwa regelmäßige Stammtische, Vorträge, Infopoints u. a. „Ziel ist es, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen - 80 Prozent der Demenzkranken werden zu Hause, vornehmlich von Angehörigen, gepflegt - zu verbessern", meinte Haberfeld.

Nähere Informationen beim Büro LHStv. Sobotka unter 0676/812-12221, Mag. Günther Haslauer, und e-mail guenther.haslauer@noel.gv.at bzw. beim Institut für Palliative Care und Organisationsethik unter 01/522 40 00-211, Mag. Dr. Petra Plunger, und e-mail Petra.plunger@aau.at.

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